24 Übungs-Einsätze an einem Tag
Bereits um 8:18 Uhr erfolgte die Alarmierung – von da an bis zum Übungsende gegen 17:30 Uhr wurden insgesamt 24 verschiedene Einsatzszenarien abgearbeitet. Dazu gehörten unter anderem:
- - Hilflose und verwirrte Person im Wald
- - Containerbrand, Papierkorbbrand
- - Großtier-Rettung
- - Verschüttete Person in tiefer Baugrube
- - Mehrere schwere Verkehrsunfälle
- - Auslösung mehrerer Brandmeldeanlagen
- - Verletzte Personen im absturzgefährdeten Bereich
- - Gasaustritt
- - Personen in Notlagen
- - Ölspur auf einer Kreuzung
- - Sturmschäden
- - Person in der Elbe
Um die Szenen besonders realistisch zu gestalten, wurden einige freiwillige Helfer*innen mit aufwendigem Make-up versehen – so wirkte das Geschehen stellenweise erschreckend echt.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rettungsorganisationen zu trainieren und die Leitstelle vor die Herausforderung zu stellen, extrem viele gleichzeitige Notfälle zu koordinieren. Die Disponentinnen und Disponenten hatten alle Hände voll zu tun, um die Übersicht zu behalten und die Kräfte nach Dringlichkeit und Verfügbarkeit einzusetzen.
Unsere THW-Gruppen im Einsatz
Unser Ortsverband war mit 42 Helferinnen und Helfern im Einsatz – darunter sämtliche Fachgruppen, der Führungsstab und der Zugtrupp.
Das THW kam insbesondere bei technisch anspruchsvollen Szenarien zum Einsatz, etwa bei der Rettung einer verschütteten Person (unserem Dummy) unter schweren Betonschwellen sowie bei der Bergung aus einer tiefen Baugrube. Hier konnten unsere Einheitsführer ihre Expertise und unsere Spezialtechnik ihre Stärken unter Beweis stellen.
Übergreifende Kommunikation als Herausforderung
Solch eine groß angelegte Übung bringt auch organisatorische Herausforderungen mit sich – insbesondere in der Kommunikation.
Es ist klar, dass bei solch einer komplexen Übung auch einmal ungeplante Dinge passieren können.
Technisch gesehen kann jede Rettungsorganisation mit jeder anderen über Sprechfunk kommunizieren. Die Kommunikation mit den eigenen Kräften ist in der Regel routiniert – man kennt sich, die jeweiligen Unterstellungen sowie die Kennungen und Rufgruppen im Funkverkehr. In einer echten Einsatzlage sind jedoch so viele weitere Einheiten eingebunden, dass die Einhaltung der Funkdisziplin enorm wichtig ist, damit keine wichtigen Informationen verloren gehen.
In der Nachbesprechung wurden diese Punkte offen angesprochen – ganz im Sinne des gemeinsamen Lernens und der Weiterentwicklung. Schließlich sind alle Beteiligten ehrenamtlich im Einsatz und arbeiten für ein gemeinsames Ziel: im Ernstfall bestmöglich helfen zu können.
Dank an alle Beteiligten
Ein besonderer Dank gilt der Feuerwehr Coswig, die die Übung maßgeblich geplant und geleitet hat. Ebenso danken wir den Unternehmen aus Coswig und Umgebung, die uns ihre Betriebsgelände zur Verfügung stellten. So konnten wir unsere THW-Übungen zum Beispiel bei einem Coswiger Betonschwellen-Hersteller durchführen.
Der dortige Schichtleiter brachte es auf den Punkt: „Es ist im Interesse aller, dass die Rettungskräfte realitätsnah üben können. Gern stellen wir dafür unser Gelände zur Verfügung, denn im Falle einer größeren Havarie profitieren auch wir von geübten Abläufen.“
Fazit
Der Übungstag zeigte eindrucksvoll, wie wichtig Ausbildung, Teamarbeit und Vertrauen zwischen den Organisationen sind. Mensch und Technik wurden gleichermaßen gefordert – und bewiesen, dass das THW Radebeul auch für komplexe Einsatzlagen bestens gerüstet ist.

