Radebeul,

Unsere letzten Worte im Jahr 2021

Der traditionelle Jahresrückblick

Zweitausendeinundzwanzig. Wie leitet man einen Rückblick über ein Jahr wie dieses ein? Mit den großen Hoffnungen, mit denen wir in das neue Jahr gestartet sind? Hoffnungen auf eine baldige Normalisierung und ein Ende der Pandemie? Mit Informationen über die vielen motorisierten Geschenke, die den OV Radebeul in diesem Jahr erreicht haben? Mit der gravierenden Zerstörung, die den bislang größten Einsatz des THW ausgelöst hat - der Katastrophe im Ahrtal? Oder lieber doch mit den positiven Neuigkeiten, den viele neuen Ehrenamtlichen, die wir in diesem Jahr im OV begrüßen durften?

Auch in diesem Jahr war eine Planung, genau wie in 2020, unmöglich.  Die sehr dynamische Pandemielage und unser oberstes Gebot, der Schutz unserer Ehrenamtlichen, führten leider dazu, dass viele Dienste ausfallen mussten. Das Resultat war, dass wir in diesem Jahr fast dreimal so viele Einsatzstunden, wie Ausbildungsstunden gesammelt haben.

Am meisten dazu beigetragen haben die Großeinsätze im Ahrtal und in Bad Schandau. Über einen Zeitraum von fünf Wochen ging es immer wieder in das Katastrophengebiet in NRW bzw. in unterschiedliche LUK-Stäbe, um die Katastrophe vor Ort abzumindern. Die Verwüstungen in Bad Schandau und Umgebung gingen medial unter, doch auch hier leisteten unsere Einsatzkräfte Herausragendes, um den Menschen vor Ort wieder ein normales und sicheres Leben zu ermöglichen. Zuletzt wurde der mehrjährige Einsatz „Kontaktnachverfolgung für das Gesundheitsamt“ beendet, den wir gemeinsam mit dem OV Riesa abgewickelt haben.

Genauso hatten wir aber auch kurzfristige Einsätze in diesem Jahr. Zu den Aufgaben gehörten Transportfahrten für das DRK sowie eine Unterstützungsleitung für ein Konzert in Görlitz. Zweimal ging es im Winter auf die Autobahn, um liegengebliebene LKW freizuschleppen. Ebenfalls beseitigten wir Sturmschäden und halfen beim Aufbau von Zelten und der Errichtung einer Vogelschutzplattform in Glauchau.

Neben den zahlreichen Einsätzen nahmen wir uns die Zeit für eine Übung. Es ging zum Beleuchten des Helipads zum Krankenhaus Meißen.

Allen Beschränkungen zum Trotz konnten wir in diesem Jahr unsere Einsatzbereitschaft durch Standortausbildungen sicherstellen. Arbeiten im und am Wasser, das EGS, Holzbearbeitung, Karten- und Knotenkunde, Rettung aus Fahrzeugen und Beleuchtung standen ebenso auf dem Lehrplan wie besondere Fahrmanöver auf dem Wasser, Führen im Einsatz und das Erkunden von Einsatzstellen. Einige dieser Ausbildungen erfolgten standortverlagert.

Es fanden auch überörtliche Ausbildungen statt. Die Bereichsausbildungen Ladekran und Kraftfahrer wurden ebenso durchgeführt wie ein Fahrsicherheitstraining. Unsere Einsatzkräfte besuchten Lehrgänge an den Ausbildungszentren. So unter anderem die Lehrgänge Bootsführer, Zugführer und Unterführer. Zudem haben 2021 zwei Ehrenamtliche ihre Führerscheinerweiterung auf C/CE beenden können und stehen uns nun als Kraftfahrer zur Verfügung.

Obwohl in diesem Jahr die meisten überörtlichen Tagungen und Konferenzen online stattfinden mussten, konnten wir hier neuen Input mit in den OV bringen.

Besonders freuen wir uns über vier neue Ehrenamtliche im Einsatzdienst, die nach ihrer Grundausbildung ihre Prüfung erfolgreich abgeschlossen haben.

Bei allen Diensten wurde streng auf die Hygiene geachtet und wir können mit Stolz behaupten, dass sich Dank der Disziplin aller Beteiligten niemand im Zusammenhang mit dem THW mit Covid19 infiziert hat. Zudem haben wir unseren Einsatzkräften drei Impfungen gegen Corona angeboten können. Das Angebot fand große Resonanz und wir können uns über eine sehr hohe Impfquote freuen.

Im Jahr 2021 gab es für uns viele Gründe zu feiern. Die größten sind unsere neuen Einsatzfahrzeuge. Mehr als 1000 PS haben wir in Form von fünf neuen Fahrzeugen in diesem Jahr erhalten: Unsere Bergungsgruppe des zweiten technischen Zuges erhielt einen neuen GKW (MAN/Freytag), die schwere Bergung einen neuen MZGW (MAN/Empl), der OV Stab einen neuen MTW OV (VW/Freytag), die Fachgruppe N einen gebrauchten LKW-Ladebordwand (Mercedes/Zeppelin) und zuletzt konnte sich der Zugtrupp über einen gebrauchten MTW Ztr. (Fiat/Mosolf) freuen. Gleichzeitig mussten uns auch Fahrzeuge verlassen, so wechselten MLW IV (MAN/Freytag) und der GKW Iveco in den OV Dresden, während ein Anhänger 5t nach extern verkauft wurde.

Wir haben in 2021 neue Freunde gefunden. In über 6000 Einsatzstunden, die meistens mit anderen Organisationen und Behörden stattfanden, kam es immer wieder zu guten Kontakten und Gesprächen. Wir hoffen, dass wir diese Freundschaften in den nächsten Jahren ausbauen können.

Wer sich über die einzelnen Aktionen genauer informieren möchte, kann dies gern tun. Es sind insgesamt 25 Berichte auf unserer Webseite entstanden, die im Bereich „Aktuelles“ auf der Webseite zu finden sind. Dazu kommen 132 Instagram- und circa 90 Facebook-Posts.

Auch personell gab es Veränderungen. Tilo Krujatz übernahm das Amt des Helfersprechers von Manuel Voß.

Nicht zuletzt feierten wir am siebenten Dezember unseren 30. Geburtstag. Ein Ereignis, das uns aufzeigt, wieviel Engagement und Herzblut in unseren OV geflossen sind und wie viele Generationen Ehrenamtlicher ihren Beitrag zum Zivil- und Katastrophenschutz im Landkreis Meißen und darüber hinaus beitragen. Dieser Geburtstag wird uns im Jahr 2022 weiter begleiten.

Und damit beginnt der Ausblick für das kommende Jahr.

Zuallererst hoffen wir natürlich alle, dass Corona möglichst schnell verschwindet und das normale Leben und natürlich auch der Dienstbetrieb weitergehen kann. Das Jahr 2022 steht nämlich unter dem Motto „Wissen ist gut, Können ist besser! – Das Jahr der Ausbildung (Episode 2)“. Ziel ist es, den Ausbildungsgrad zu erhöhen, anwendbares Wissen bereitzustellen und dieses zu festigen. Das war zwar bereits 2021 das Motto, aber leider war ein normaler Ausbildungsbetrieb nur im Sommer möglich.

2022 stehen wieder einige Termine und Highlights an. Wir wünschen uns sehr, dass diese stattfinden dürfen.

Im Jahr 2021 haben die Menschen in diesem Ortsverband Besonderes geleistet. Darauf kann jeder Einzelne stolz sein. Manchmal erfordert dieses Ehrenamt Opfer, sei es weniger Zeit mit den Kindern, ein verschobenes Date oder weniger Zeit an der PS5. Darüber, dass in Radebeul mittlerweile über 107 Personen bereit sind, solche Opfer zu bringen, sind wir stolz. Jeder Ehrenamtler ist kostbar und verdient unseren Dank.  

Ohne die Menschen im Hintergrund wäre das nicht möglich:

Die Partner, die auf ihre/n Liebste/n verzichten müssen, die Kinder, die auf ihre Eltern warten, die Familie, deren Mitglied statt zuhause beim THW isst. Ohne deren Rückhalt wäre ein Engagement nicht möglich.

Die Arbeitgeber unserer Einsatzkräfte, die ihre Mitarbeiter immer wieder für Einsätze, Übungen und Lehrgänge freistellen, sind ein wichtiger Teil.

Unsere Freunde bei anderen Organisationen, Unternehmen, Behörden und Vereinen sind wichtig. Denn die Zusammenarbeit lebt von den Menschen, nicht von Verträgen und Vereinbarungen.

Unsere eigenen Kameraden aus anderen OVs sind ein wichtiger Baustein des Jahres 2021. Im THW geht es nur gemeinsam und das zeigt sich immer wieder, in ganz besonderer Weise aber im Ahrtal.

Zum Abschluss möchten wir allen Genannten und Nichtgenannten ganz herzlich "Danke" sagen. Es war ein großes Jahr für das THW Radebeul und wir haben es gemeistert. Zivil-/ und Katastrophenschutz bedeutet mehr als GKWs, Boote, Betonkettensägen, LED-Beleuchtung, Leinen, Blaulicht, Kräne, Rettungswesten und Lagekarten. Es sind die Menschen, auf die es ankommt und das hat das Jahr 2021 bewiesen.

Wir wünschen Allen einen guten Start in das Neue Jahr 2022. Wir freuen uns drauf!


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