Wenn nichts mehr geht: THW Einsatz!

Verkehrskollaps im gesamten Großraum Dresden. Mehrere Unfälle auf der BAB 4 und vollkommen überlastete Umgehungsstraßen. Die Nerven liegen blank, Frust, Wut, Verzweiflung nach stundenlangem Warten ohne einen Meter voranzukommen.

Verkehrsmeldungen ohne Stauwarnungen bei Wilsdruff sind eher die Ausnahme. Am Montagnachmittag wurden die Baustellen auf der A4 in Höhe Wilsdruff ihrem legendären Ruf gerecht. Gleich an mehreren Stellen hatte es heftig gekracht, jeweils mit mehreren LKW. Auf den unmittelbaren Umgehungsstraßen ging nichts mehr, selbst Ortskundige, welche weiträumig die Staus umfahren wollten, steckten fest. In der Folge kam es dann auch noch auf den Fernverkehrs- und Landstraßen zu zahlreichen Unfällen, bis schließlich alle im Stau standen.

Auch der Verkehr im Stadtgebiet Dresden kam fast zum Erliegen, selbst eine noch intakte Carolabrücke hätte da nicht viel geholfen.

Unser THW-OV (Ortsverband) wurde kurz nach 16 Uhr von der Polizei alarmiert und sollte die Verkehrslenkung an neuralgischen Kreuzungen und Autobahnauffahrten übernehmen. Alles, was fahren konnte wurde eingesetzt, also alle GKW, MzGW, MTW, Kran und Stabsfahrzeug.

Herausforderung 1: erst mal zum Einsatzort kommen.

Sonder- und Wegerechte („Blaulicht und Sirene“) helfen nur bedingt, wenn alles steht. Dresden sorgt schon im normalen Berufsverkehr für Blutdruck. Aber dieser Montag hatte das Potential, unter die Top 10 beim kollektiven Stresslevel zu kommen.

Herausforderung 2: Den Verkehr regeln, wenn nichts mehr geregelt werden kann.

Je nach Einsatzstelle gab es stockenden Verkehr oder auch völligen Stillstand. Auch das THW kann hier keine Wunder vollbringen.

Zudem konnten wir die volle Bandbreite menschlicher Unvernunft erleben. LKW-Fahrer, die im Kampf um ein paar Meter mitten auf der Kreuzung hielten und den dadurch blockierten Querverkehr zur Weißglut brachten, PKW-Fahrer, die mit einer handzeichengeregelten Verkehrsführung vollkommen überfordert waren oder rücksichtslose Zeitgenossen, welche unsere eindeutigen Stoppsignale ignorierten und unsere Helfer / Helferinnen gefährdeten…

Unser Einsatz ging bis nach Mitternacht. Die Stausituation war zwar noch nicht beendet, aber es begann sich langsam zu normalisieren.

Wir sind froh, dass alle Helfer und Helferinnen wieder heil in den OV zurückgekehrt sind. Mehrheitlich haben die Verkehrsteilnehmenden besonnen reagiert und unseren Einsatz als unbedingt notwendige Unterstützung gesehen. Aber die erlebte Aggressivität von einigen Wenigen hinterlässt ein ungutes Gefühl.


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