Bollerwagenprojekt 2019

Im Februardienst kam unser Jugenbetreuer mit einer völlig verrückten Idee auf uns zu. Diese war eigentlich nur ein Hirngespenst, das sich damals im Landesjugendlager Görlitz entwickelte. Doch nun wollte er dies in die Tat umsetzen und präsentierte uns seine Vorstellungen. Wir waren alle sofort voll dabei, hatten aber unsere Zweifel, ob wir das so hinbekommmen würden. Doch seht selbst, wie unser Bollerwagen im Verlauf des Projektes Gestalt angenommen hat.

Nun stand eine große Frage im Raum: WIE BAUEN WIR DAS ???

Einfache Antwort: natürlich selber!

Also fingen wir noch im Februar an, dass Gestell (Chassis) für den Unterbau und die Radaufhänung zu bauen. Dafür konnten wir bereits auf Wissen unserer Jugendausbildung zurückgreifen. So fertigten wir an diesem Tag Überblattungen an, längten Kanthölzer ab und schnitten Bolzen aus einer Gewindestange zu. Unser Jugendbetreuer baute dann Zuhause die Achsen und Lenkungen und montierte dies dann für uns auch schon vor dem nächsten Dienst.

Unsere Jugenbetreuer merkten nun recht schnell, dass der anvisierte Termin recht eng werden würde. Daher schoben sie einen Zusatzdienst ein. Was wir nicht wussten an diesem Tag bekammen sie Besuch von der Firma Hänsch. Der Jugend wurden zwei Blaulichter und ein Frontblitzer-Set gespendet. Als uns das zum nächstens Jugenddienst mitgeteilt wurde, stieg die Begeisterung für das Projekt bei allen um ein Vielfaches. Auch das Fahrzeug der Firma Hänsch hinterließ bei unseren Jugendbetreuern einen bleibenden Eindruck.

Spätestens jetzt waren alle Jugendlichen mit dem Bollerwagenvirus infiziert und die Arbeiten erledigten sich praktisch wie von allein. Dabei geholfen hat wahrscheinlich auch die Spendenzusage des Jugendforums Meißen. Diese haben das Projekt finanzell unterstützt. Also hieß es an diesem Zusatzdienst, der unter dem Projekt "Aktival24" durchgeführt wurde, Teile zusägen, merken das es nicht passt, nochmal zusagen und wer hätte es gedacht, es passt immer noch nicht. Also nochmal von vorn. Glück gehabt, endlich passt es!! Und so nahm der Bollerwagen dann Stück für Stück Form an. Am Ende des Tages konnte man dann schon im Groben erkennen, was es werden sollte.

Ratet mal! Richtig unser Bollerwagen ist an den Unimog von Mercedes Benz angelehnt, nur die Geländegänigkeit ist nicht so gut wie beim Orginal.

Auch beim nächsten Dienst hieß es dann wieder Bollerwagenbau. Wir bauten an diesem Tag die Ladefläche und fingen an die ersten Lichter zu positionieren. Dann war der Tag auch schon wieder herum und es wurde immer offensichtlicher was keiner Aussprechen wollte. Die zeit würde wohl nicht reichen. Um euch das mal zu verdeutlichen das Bild stammt vom Maidienst. Bis zum BuJuLa waren es also nur noch zwei Dienste. Und dann kam der Junidienst. Bei gefühlt 400°C im Schatten hatte keiner wirklich Lust zu schleifen oder zu sägen. Also blieb uns nicht anderes übrig als einen eigenen Pool zu bauen. keine Badesachen, ach egal. Und nun noch ein Dienst bis zum Lager. Das schaffen wir nie dachten wir alle. Doch unser Betreuerteam hatte noch ein Ass im Ärmel. Naja eigentlich heißt es eher ein paar Urlaubstage übrig. Also Bollerwagen nach Hause geholt und zwei Wochen im Kampf für die THW-Jugend verbracht. Das sah dann wie folgt aus schleifen, spachteln, schleifen, grundieren, lackieren, Anbauteile anfertigen und das ganze Prozedere wiederholen. Und dann?

Wurde auch noch die ganze Familie unseres Betreuers Tim eingespannt. Ein großes Dankschön geht an seine Mutti für die mega geilen Schriftzüge am Fahrzeug und dann ging es wieder ab nach Radebeul genau rechtzeitig für den nächsten Dienst.

Und jetzt auch noch Ferien und nur ein Junghelfer da!

Ach egal dann müssen eben die Großen ran. zum Glück muss auch noch die Elektrik gemacht werden. Ein großer Dank geht an Hardy und Finger die nun ein alles verkabelt und zum funktionieren gebracht haben. Unser OB Fabian hat uns dann noch mit der ein oder anderen coolen Idee unterstützt. So wurden an den Bollerwagen noch eine Fahnenhalterung, eine Ladeerhaltung, eine Funkantenne, ein Erste-Hilfekoffer und ein Feuerlöscher montiert. Man kann schon sagen, da kam das Kind im Mann zum Vorschein. Als kleines Special haben uns die Jungs dann noch ein Horn eines ausgesonderten fahrzeuges eingebaut. Ohropax sind jetzt Pflicht.

Und dann hieß es noch einmal Zusatzdienst für unsere Jugendbetreuer, die sich gerade in der Endmontage viel Zeit für das Projekt genommen haben. Die Devise des Tages lautete "Es geht erst heim, wenn das Gefährt fertig ist". Und so verkündeten die Jugendbetreuer uns gegen 20.30 Uhr (Dienstbeginn war 9 Uhr) das es geschafft ist und der Bollerwagen nun endlich fertig in der Garage steht. Unser Dank geht an alle die das Projekt unterstütz haben, egal ob finanzell, materiell oder mit Manpower.

Der Bollerwagen wurde am 27.07.2019 durch die Jugendgruppe Radebeul in Dienst gestellt.

Und dann kam das Bundesjugerndlager und somit der Wettbewerb für den besten Bollerwagen. Bereits in der Vorauswahl wurden die besten 10 durch die Bundeshelfervereinigung und die THW-Bundesjugend herausgesucht und zur Wahl durch die Jugendgruppen gestellt . Schon hier hatte sich unser Bollerwagen gegen 38 Mitbewerber durchgesetzt.

Endlich kam dann der große Abend auf den wir solange hingearbeitet hatten. Im Angesicht der Kongurrenz wurde uns schon Angst und Bange ob unser Bollerwagen es überhaupt in die Top 5 schaffen würde, denn diese Plätze waren mit Sach- und Geldpreisen dotiert.

Als dann alle Plätze, bis auf das Siegertreppchen, vergeben waren war es für uns Gewissheit: WIR SIND UNTER DEN TOP 3!!! und so nahmen wir voller Freude denn 3. Platz entgegen. Dieser wurde von der Bundeshelfervereinigung mit 250€ belohnt. 

Und so feierte wir, als Sieger der Herzen die ganze Nacht.

Bildergalerie

Unsere Superhebebühne etwas improvisiert aber funktioniert.

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