Fahrsicherheitstraining auf dem Sachsenring

Driftende GKWs, Rutschende Kräne und mehr...

Fahrsicherheitstraining auf dem Sachsenring

Am vergangenen Samstag nahmen sieben Einsatzkräfte aus dem Ortsverband Radebeul an einem Fahrsicherheitstraining auf dem Sachsenring in Oberlungwitz bei Zwickau teil. In rund 8 Stunden standen für die Teilnehmenden Themen wie Fahreigenschaften der eigenen Fahrzeuge und deren physikalische Grenzen auf dem Lehrplan, die in unterschiedlichen Fahrübungen und Theorieeinheiten gemeinsam erarbeitet wurden.

 

Die Teilnahme am Straßenverkehr birgt für alle Verkehrsteilnehmer ein gewisses Risiko. Für Kraftfahrer von Einsatzfahrzeugen ist dieses Risiko noch um ein vielfaches höher. Mehr als 62 Millionen Kraftfahrzeuge sind laut einer Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes vom 01. Januar 2017 derzeit in Deutschland zugelassen. Dabei kam es allein im vergangenen Jahr zu rund 2,6 Millionen Verkehrsunfällen mit über 3.200 getöteten Personen, wie das statistische Bundesamt ermittelte.

Die Unfallursachen sind vielfältig. Neben Unachtsamkeit sind oftmals ungenügende Kenntnis der Fahreigenschaften und der physikalischen Grenzen des eigenen Fahrzeugs auslösende Faktoren. Ein weiterer Unfallgrund ist die vielfach vorherrschende Selbstüberschätzung der Fahrzeugführer. Hinzu kommt oftmals mangelnde Fahrpraxis, was auch für die Kraftfahrer im Technischen Hilfswerk ein nicht außer Acht zu lassender Faktor ist. Die wenigsten Kraftfahrer bewegen regelmäßig Einsatzfahrzeuge, dafür aber auf Einsatzfahrten regelmäßig im Grenzbereich des physikalisch Möglichen.

Um so wichtiger ist die regelmäßige Fortbildung der Kraftfahrer und so startete der Tag gegen 07:30 Uhr in der Unterkunft, von welcher aus sich die Helfer mit 2 Mannschaftstransportwagen, einem LKW Ladekran sowie einem Gerätekraftwagen 1 zum Sachsenring aufmachten.

Vor Ort wurden die Fahrer zunächst in zwei Gruppen eingeteilt. Die Kraftfahrer mit der Fahrerlaubnisklasse B übten nach einer kurzen theoretischen Einführung und Aufwärmrunde das Bremsen aus verschiedenen Geschwindigkeiten bei unterschiedlichen Straßenbelägen und Witterungsbedingungen. Dazu wurde u.a. die Bewässerungsanlage des Fahrsicherheitszentrums genutzt. Den Teilnehmern wurde hier verdeutlicht, dass es besonders wichtig ist, „richtig“ zu bremsen. Die Kraftfahrer tasteten sich mehr und mehr an die Grenzen der Fahrzeuge heran. Deutlich wurde auch, dass die Reifenwahl ( Alter, Sommer-/Winter-/Ganzjahresreifen ) eine wichtige Rolle für die Verkehrssicherheit spielt.

Nach dem Mittagessen und einem weiteren kurzen Theorieteil stand das Ausweichen im Rahmen einer Vollbremsung auf dem Trainingsprogramm. Die Teilnehmer durften im Anschluss im wahrsten Sinne des Wortes „erfahren“, was es bedeutet, wenn ein Fahrzeug die Spur verliert und ins Schlingern gerät. Dazu wurden mithilfe einer sogenannten Rüttelplatte die Mannschaftstransportwagen aus der Spur gebracht und mussten durch Gegensteuern und kräftigem Bremsen wieder eingefangen werden. Im Anschluss wurden die Folgen eines Untersteuerns in engen Kurven sowie mögliche Gegenmaßnahmen wie den Fuß vom Gas zu nehmen oder zu bremsen, praktisch erprobt. Nach der obligatorischen Runde über die Rennstrecke des Sachsenrings stand als letzte Übung das Bremsen auf abschüssigem Gelände und rutschiger Fahrbahn bei gleichzeitigem Ausweichen vor einem – hier glücklicherweise nur aus Wasserfontänen bestehenden – Hindernis auf dem Programm.

Auch die Kraftfahrer mit der Fahrerlaubnisklasse C konnten ihr eigenes Können unter Beweis stellen und die Grenzen der genutzten Fahrzeuge austesten. Besonders auffällig war hier, dass Fahrzeuge mit Geländebereifung, welche beim THW in vielen Ortsverbänden zum Einsatz kommen, einen signifikant höheren Bremsweg haben als Fahrzeuge mit normaler Straßenbereifung. Ein Umstand, den die Kraftfahrer bei der Teilnahme im Straßenverkehr stets zu beachten haben und das eigene Fahrverhalten entsprechend anpassen müssen.

Nach knappen acht Stunden und einer Menge neuer Erfahrungen konnten die Einsatzkräfte glücklich und zufrieden mit der Teilnehmerurkunde in der Hand die Heimreise nach Radebeul antreten.

Solche Trainings sind für alle Kraftfahrer sehr wichtig, um sich selbst, die eigene Reaktion sowie das eigene Fahrzeug besser kennen zu lernen. Gerade als Einsatzfahrer ist eine schnelle und richtige Reaktion in gefährlichen Situationen besonders entscheidend. Wir haben viel gelernt und möchten uns auf diesem Wege nochmals beim Team des Fahrsicherheitstrainings und hier speziell bei den Trainern Herr Hunger und Herr Lauckner recht herzlich bedanken.

Text: Sebastian Föder, Tom Phillip
Bilder: Hannes Schmidt, Ausbilder (Gruppenfotos)
Video: Sebastian Föder

Doch auch am Freitag den 10.11. war unser Ortsverband in Aktion.  So sicherten drei Helfer mit zwei MTWs den Lampionumzug des Kinderhauses Naundorf ab. Uns hat es Spaß gemacht und wir freuen uns auf das nächste Mal.


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