Unser neuer Anhänger stellt sich vor.

Hallo, ich bin der neue Anhänger Wechselbrücke des THW Radebeul. Darf ich mich dir vorstellen?

Unser Neufahrzeug stellt sich vor:

„Hallo! Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist THW 83781. Ich bin ein Anhänger für Wechselbrücken oder Container.  Mein Geburtstag ist der 19.06.2020. Da wurde ich gemeinsam mit meinen Geschwistern für die Ortsverbände Leipzig, Dipps, Eilenburg, Erfurt, Eisenach und Aue in Hof ausgeliefert. Ich habe viele Eltern, alle arbeiten bei Junghans Fahrzeugbau im nordbayrischen Hof. An meine Auslieferung kann ich mich noch ganz genau erinnern: Die ging eigentlich schon vor meinem Geburtstag los. Nachdem ich fertig gebaut wurde, kamen zwei Leute vom Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren und haben mich und meine Geschwister ganz genau angeguckt. Da wurde geprüft, ob ich den hohen Ansprüchen meiner zukünftigen Nutzer genüge. Nach der Vorabnahme bekam ich meine Kennzeichen und damit auch meinen Namen. Den werde ich meine gesamte THW-Zeit behalten, also voll lange.  Dann musste ich mich noch etwas gedulden, ehe ich endlich übergeben wurden war. Ich stand zusammen mit meinen Geschwistern auf dem Hof in Hof (Hehehe Wortwitz - ja ich bin ein Scherzkeks). Der älteste meiner 7 Geschwister, THW 83774 berichtete uns von der letzten Übergabe. Ihn gab es damals schon, uns andere noch nicht. Die Vorstellung, dass extra wegen mir ein großer blauer LKW nach Hof kommen würde, erfüllte mich mit Stolz und Vorfreude.

Dann war es endlich so weit: Noch am Donnerstagabend schoben die Mitarbeiter mich und meine Geschwister vor eine Halle in Position. Wir wurden geputzt und ein letztes Mal auf Vollständigkeit geprüft. Meine Federspeicher zitterten vor Anspannung, als ich die großen blauen LKW auf das Betriebsgelände fahren sah. Dann passierte erstmal gar nichts. Später erfuhr ich, dass in dieser Zeit meine neuen Besitzer erstmal was essen mussten. Sie waren nämlich sehr früh in Radebeul losgefahren und wollten sich erstmal stärken. Dann ging es los. Zwei Männer guckten mich ganz entzückt an und freuten sich, mich zu sehen. Es waren Peter und Andreas. Sie waren gekommen, um mich abzuholen und mit nach Radebeul zu nehmen. Die Gruppe teilte sich auf und meine Eltern erklärten am Beispiel von THW 83774 all meine Funktionen. Ich kann nämlich für einen Anhänger echt viel:

Ich kann mich strecken und senken, um eine Wechselbrücke aufzuladen. Außerdem denke ich beim Rückwärtsfahren mit. Erst warne ich, wenn etwas hinter mir ist und ab 20 cm Entfernung zum Hindernis bleibe ich von ganz allein stehen. Außerdem habe ich ein LED-Blaulicht, das man auch auf gelb umschalten kann.  Das kann nicht jeder Anhänger. Ich bin halt was ganz Besonderes, extra für das THW gebaut.

Nach dieser Einweisung kamen die LKW, um uns anzuhängen und abzuholen. Dabei lernte ich THW 90358 kennen. So nennt ihn aber niemand. Alle nennen ihn nur „Axor“. Axor ist ein Gerätekraftwagen und genau wie ich ein Fahrzeug des THW Radebeul. Er hat immer ganz viel Material mit, um Menschen bei Katastrophen zu helfen. Jedoch ist seine Beladung immer vorgegeben. Da komme ich ins Spiel. Ich habe eine Menge Platz für das Material, das nicht auf Axor passt. Ich bin sehr flexibel. Dadurch bin ich die ideale Ergänzung zu ihm.  Dann ging es auch schon los. Nachdem sich alle voneinander verabschiedet haben, fuhr ich meine ersten 178 km nach Radebeul an der Elbe. Ein paar Kreuzungen später waren die meisten meiner Geschwister schon außer Sichtweite. Später auf der Autobahn blieb nur noch das Gespann aus Dipps übrig. Als wir uns dann auch von den beiden verabschiedet haben, wurde ich ein wenig traurig. Axor tröstete mich, dass ich meine Geschwister bestimmt nochmal wiedersehen würde, denn wir Anhänger sind alle im gleichen Landesverband beheimatet. Er selbst sehe seinen Bruder aus Riesa auch regelmäßig. Auf der Fahrt hat mir Axor eine Menge erzählt, von Einsätzen, meiner neuen Familie dem THW Radebeul und von der Wechselbrücke, die schon seit fast zwei Jahren sehnsüchtig auf mich wartet. Gemeinsam mit ihr soll ich hauptsächlich das Einsatzgerüstsystem (EGS) transportieren. Gegen 13:45 Uhr waren wir dann in meinem neuen Zuhause. Schön ist es hier. Mit Blick auf Weinberge abgestellt zu werden, so ein Glück haben nicht viele Anhänger. Und da stand sie da: Meine Wechselbrücke. Die schönste Wechselbrücke, die ich jemals gesehen habe. Und auch noch so schön blau. Mit ihr werde ich den Großteil meines Lebens verbringen. Ich wurde direkt unter sie gestellt und mit ihr verbunden. Ein Bund fürs Leben sozusagen. Gemeinsam werden wir dem THW Radebeul treue Dienste erweisen und viele Abenteuer erleben, da bin ich mir sicher. Ich spüre regelrecht, dass wir ein Dreamteam sind - wie füreinander geschaffen. Kurz darauf wurde Axor eingeparkt und die Menschen gingen nach Hause. In der ersten Nacht habe ich kaum geschlafen, alle anderen Fahrzeuge und Boote des THW Radebeul erzählten ihre Geschichten.

Doch die Nacht war kurz, denn es war Samstag. Es war Dienst im OV Radebeul und viele Ehrenamtliche beäugten mich neugierig. Es wurden Fotos von mir geknipst und alle Funktionen präsentiert und getestet. Dann ging es los. Dieses Mal wurde ich an 818 gekuppelt. Er ist auch ein Gerätekraftwagen, nur etwas älter und mit italienischen Wurzeln. Er erklärte mir, dass er das eigentliche Zugfahrzeug für mich ist. Denn ich bin der Bergungsgruppe des zweiten technischen Zuges zugeteilt, genau wie 818. Da 818 schon etwas älter ist und ihm Langestrecken nicht sonderlich gut tun, wurde für die Abholung Axor eingesetzt, der aber im ersten Zug disloziert ist.

Meine erste kleine Fahrt ging an die Elbe, rangieren üben. Ich bin deutlich größer als mein Vorgänger und da bedarf es einfach mehr Übung beim Rückwärtsfahren. Deswegen schob mich 818 fast den ganzen Tag die Panzerstraße rauf und runter. Wieder zurück auf dem Hof haben die Ehrenamtlichen dann einen Stellplatz für mich gesucht. Da ich wie gesagt länger bin als mein Vorgänger, passe ich nicht auf den alten Stellplatz auf dem Hof der Feuerwehr.  Nachdem der Platz extra für mich vorbereitet wurde, stehe ich nun in meinem neuen Quartier. Ich freue mich auf meine nächsten Geschichten, die ich euch erzählen kann. Es wird sicher spannend.“

Euer THW 83781

Anhänger Wechselbrücke BG 2.TZ OV Radebeul


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