Ein stürmischer Tag in Bremen


Es war ein Sonntag im Herbst. Stefan Broder ,ein THW Helfer, war gerade
aufgestanden und machte zum Frühstück das Radio an. Er hatte schlecht
geschlafen, weil es die ganze Nacht so stürmisch war. Und jetzt wurde im
Radio auch noch eine Sturmwarnung herausgegeben. Nach dem Frühstück
machte er den Fernseher an, weil er entspannen wollte. Aber hörte er die
Feuerwehr ständig mit Martinshorn vorbei fahren. Im Fernsehen liefen
gerade Nachrichten. Das Wetter sollte zum Nachmittag noch schlechter
werden. In anderen Städten waren schon Bäume auf Autos und Häuser
gefallen. Zwei Stunden Später klingelte das Telefon, während er
Mittagessen machte. Stefan nahm ab:“Broder, Guten Tag.“ „Hi Stefan wir
haben ein Einsatz kannst du in 15 Minuten im Ortsverband sein?“;
antwortete sein Gruppenführer Dieter.
Stefan sagte:“Ich bin unterwegs. Bis gleich.“ und legte auf. Er machte den
Herd aus, sprang ins Auto und fuhr zum Ortsverband. Auf den Straßen
herrschte Chaos, denn es Regnete und stürmte unermüdlich. Als er ankam,
war er zusammen mit Dieter der Erste aus der Bergungsgruppe. Stefan war
Kraftfahrer und fuhr den Gerätekraftwagen schon aus der Halle. Nach 10
Minuten waren alle da. Es kamen noch Hendrik, Frederik und Milan. Sie
sollten auf die A27. Dort waren zwei Bäume auf die Autobahn gefallen.
Auf der Anfahrt besprachen sie ihr vorgehen. Mit Blaulicht und
Martinshorn sausten sie los. Die Anfahrt dauerte 15 Minuten, obwohl die
Strecke nicht lang war, weil die Autofahrer keine Rettungsgasse bildeten.
Zum Glück gab es keine Verletzten. Hendrik sicherte die Einsatzstelle mit
Pylonen ab. Frederik und Milan mussten danach die Bäume mit zwei
Kettensägen im strömenden Regen zersägen. Die zersägten Stücke legten
sie hinter die Leitplanke. Das war ein Kraftakt ,weil die Bäume sehr groß
waren mit richtig dicken Stämmen. Während der Arbeiten wurden Stefan
und Dieter immer wieder von Schaulustigen bedrängt. Es war ein
anstrengender Einsatz. Alle freuten sich danach wieder im Fahrzeug zu
sitzen und von der Autobahn runter fahren zu können. Als sie auf dem
Rückweg waren, bekamen sie über Funk einen neuen Einsatz. Im Stadteil
Gröpelingen sollten sie zusammen mit der Fachgruppe Elektroversorgung
die Reiherstraße wieder mit Strom versorgen, weil der Strom dort
ausgefallen war. Sie bauten die Netzersatzanlage auf, legten Stromkabel
und speisten es ins Stromnetz ein. So hatten die Bewohner wieder Strom.
Den ganzen Tag regnete es jetzt schon. Einige Keller waren schon voll
gelaufen. Deshalb mussten sie einen Keller in der Kamerunstraße leer
pumpen. Sie bauten eine Tauchpumpe auf, brachten sie in den Keller und
pumpten das Wasser in einen kleinen See direkt neben dem Haus. Nach
dem Einsatz hatten sie eine halbe Stunde Ruhe. Aber mehr auch nicht,
denn dann kam der nächste Einsatz. Im Auenweg lag ein parkendes Auto
auf dem Dach. Die Anfahrt dauerte nur 5 Minuten. Am Einsatzort
angekommen, erkannten sie schnell, dass sie das nicht alleine schaffen. Sie
forderten über Funk einen Kran an. In der Anfahrtszeit des Kranes
bereiteten sie alles vor, sperrten weiträumig ab und guckten nach
Befestigungspunkten für die Kranseile. Nach 10 Minuten war der
Feuerwehrkran angekommen. Zusammen mit den Kameraden der
Feuerwehr konnten sie das Auto mit dem Kran anheben und umdrehen.
Das war der letzte Einsatz für Stefan und seine Kameraden an diesem Tag.
Als Stefan dann nach Hause fuhr war es schon spät abends und er war fix
und fertig. Zuhause angekommen, ging er direkt schlafen.
Er träumte von seinem aufregenden Tag. Doch dann, mitten in der Nacht,
klingelte das Telefon wieder. Stefan rieb sich die Augen und schaute auf
die Uhr: 2Uhr. Danach stand er auf, ging zum Telefon und nahm ab:Stefan
hier.“, sagte er total verschlafen. „Komm schnell! Die Weser tritt über die
Ufer!“,antwortete Dieter. Plötzlich war Stefan hell wach und sagte:“
Natürlich ich fahre sofort los.“ und legte auf. Er zog sich schnell an und
sprang wieder ins Auto. Zum Glück war Nachts natürlich nicht so viel auf
den Straßen los, so dass er schnell ankam. Diesmal waren die anderen auch
schon da. Also fuhren sie los zur Überseepromenade auf Höhe der
Birkenfeldstraße. Hier und auf der anderen Weserseite war alles schon hell
erleuchtet, weil die Feuerwehr mit einem Großaufgebot vor Ort war.
Stefan und seine Kameraden waren eine der ersten THW Einheiten. Dieter
stieg aus und suchte die Einsatzleitung. Er fand sie etwas abseits in der
Konsul-schmit-Straße. Dort fragte er, was zu Erledigen ist. Er kam zurück
zum Fahrzeug und sagte:“So Männer wir unterstützen jetzt die Kameraden
die mit der Sandsackbefüllung beschäftigt sind.“ Stefan fragte:“Wo ist die
Sandsackbefüllung?“ „Die ist in der Gutenfelsstraße gleich hier um die
Ecke.“, antwortete Dieter. „Okay dort fahre ich hin!“, meinte Stefan darauf
und fuhr los. In der Gutenfelsstraße stand eine große Mulde mit Sand
befüllt und ein großer Berg Sandsäcke. Sie starteten sofort mit den
Arbeiten. Nach einiger Zeit musste das Einsatzgebiet vergrößert werden.
Sie wurden eingeteilt, das neue Gebiet aus zu leuchten. Also fuhren sie zur
Komodore-Ziegenbein-Allee, weil hier ein künstlicher Strand angelegt
wurde. Das war sehr praktisch, weil dort die aus Pontons gebaute Fähre
anlegen konnte. So mussten die Einsatzfahrzeuge keinen großen Umweg
fahren, um auf die andere Weserseite zu kommen. Auf der anderen Seite
angekommen, leuchteten sie das neue Einsatzgebiet aus. Mittlerweile war
es schon 4:30 Uhr. Jetzt hatten sie erst mal kurz Pause. Sie fuhren mit der
THW-Fähre wieder zurück auf die andere Weserseite und danach zum
Aufenthaltszelt, welches auf der Wiese neben dem Skatepark in der
Birkenfeldstraße stand. Nach der kleinen viertel stündigen Pause wurden
sie zur Bürgermeister-Schmit-Brücke mitten in der Innenstadt geschickt.
Hier wurde ein Zweiter Einsatzschwerpunkt gesetzt. Sie mussten an der
Schlachte Sandsäcke verlegen. Um 6 Uhr am Morgen waren alle
Sandsackdämme gelegt worden und Stefan konnte den Gerätekraftwagen
samt seiner Kameraden zurück zum Ortsverband fahren. Alle waren am
Ende ihrer Kräfte, aber glücklich, es geschafft zu haben. Stefan fuhr nach
Hause und konnte jetzt endlich wohl verdient Schlafen und Entspannen.

 

von Fenno Giltzau